Der Unterschied der Schnurbarttransplantation gegenüber anderen Transplantationsvorgängen ist der, dass außer aus dem Haarbereich, hier Grafts aus den Bereichen über den Wangenknochen und der unteren Brust- und Nackenregion entnommen werden können. Somit kann, neben der Erwirkung eines verdickten Bartes, von vollständig bartlosen oder Patienten mit schütteren Bart, während dem gleichen Prozess gleichzeitig, durch die Entnahme von unnötigen Wurzeln aus anderen Regionen, eine permanente Haarentfernung (Epilation) erzielt werden. Die sehr feinen Schläge (Punch) hinterlassen keine Spuren.
Im Falle von vollständig bartlosen Patienten ist es möglich, durch spezifisch geplante Verfahren, eine Bartverpflanzung mit bis zu 3000 Wurzeln durchzuführen. Bei regionalem Verlust des Bartes wird der Pflanzvorgang ebenfalls durch das spezifisch geplanten Verfahren vorgesehen. In Regionen des Bartausfalls- und Verlustes erfolgt eine, der übrigen Bartregion angepasste, verdichtete Verpflanzung. Für einen verdichteten Schnurbart ist eine Verpflanzung bis zu 800 Wurzeln, für einen ebenso dichten Bart eine Verpflanzung bis zu 3000 Wurzeln, durchaus zufriedenstellend. Bei der Bartverpflanzung kann ein rötliches Aussehen für 1-2 Wochen, in den aus dem Gesicht entnommenen Follikelregionen auftreten. Dies ergibt jedoch kein signifikantes Problem in Bezug auf die Wurzeln, die dem Körper entnommen werden. Bei den Grafts, die aus dem Spenderbereich entnommen werden, ist bis zu 10 000 Wurzeln kein signifikanter Mangel erkennbar, bei der Entnahme aus dem Körperbereich spielt die Anzahl der Entnahme keine wesentliche Rolle.
Die Schnurbartregion, an der die Verpflanzung erfolgt, kann 24 - 48 Stunden nach der Transplantation gewaschen werden, wobei während diesem Waschvorgang auch die aus dem Verfahren resultierenden Blutgerinnsel gereinigt werden. Dies lässt die verpflanzten Bartwurzeln sichtbar werden. Innerhalb von 2-3 Tagen nach der Schnurrbart- und Bartverpflanzung, können an den Haarfollikeln Akne ähnliche Bildungen beobachtet werden. Der Grund dafür ist, dass die Blutversorgung in der Region zunimmt, um eine bessere Ernährung nach der Verpflanzung zu gewährleisten. Diese Erscheinung verschwindet nach maximal zwei Wochen und das Erscheinungsbild kehrt zum Normalzustand zurück. Nach der zweiten Woche kann es zu einem plötzlichen Ausfall an Bart und Schnurrbart kommen. Nach maximal acht Monaten wird der gesamte zu erwartende Ausfall wieder zu wachsen beginnen, ebenso die Qualität und die Zunahme der Verdichtung in dem Bereich, in dem die Verpflanzung erfolgte. Diese hält bis zu zwei Jahre an. Die Schnurrbart-Transplantation ist ein Prozess, der nur mit der FUE-Methode durchgeführt werden kann. In der zu verpflanzenden Region erfolgt, in die durch laterale Schlitztechnik geöffneten Kanäle, eine erforderliche Transplantataufnahme. Somit erfolgt keine zusätzliche Transplantatentnahme, wodurch die OP-Zeit sich verringert und die Erfolgsrate sich erhöht. Probleme in der Region des Schnurrbartbereiches, wie z. B. schwacher und spärlicher Bartwuchs, werden bei einer Schnurrbartverpflanzung stark behoben. Bart und Schnurrbarthaare, die nach der Transplantation wachsen, können nach 15 Tagen mit einer Schere gekürzt oder zum wachsen stehen gelassen werden. Für ein gesünderes Transplantationsergebnis sollte die erste Rasur ungefähr einen Monat nach der Verpflanzung erfolgen.